So kann der Garten dem Extremwetter besser standhalten

Was für ein Sommer 2022! Nicht nur die ganze Schweiz stöhnt unter der extremen Trockenheit, weite Teile Europas drohen zu versteppen. Das kann unsere Gärten nicht kaltlassen. Es liegt an uns, den Garten auf den Klimawandel proaktiv vorzubereiten. Dabei geht es nicht nur um Hitze und Dürre, sondern auf der anderen Seite auch um zunehmende Stürme, Starkregen und massive Überflutungen.

Extremwetter werden zur neuen Normalität

Die renommierte Fachzeitschrift „Nature Communications“ hat es schwarz auf weiss abgedruckt, dass das heisse Jahr 2018 eben kein einmaliger Ausreisser, sondern lediglich der Beginn einer mehrjährigen Warmphase war. So war auch der Juli 2022 signifikant zu warm und zu trocken. Mit 19,2 Grad Celsius lag die Durchschnittstemperatur 2,3 Grad über dem langjährigen Mittelwert. Der Klimawandel ist unter anderem in der Schweiz längst Realität.

Sogar Hobby-Gärtner schlagen Alarm. Nachdem ihre Pflanzen zum grössten Teil vertrocknet sind, saufen die Gärten wenige Wochen später im wahrsten Sinne des Wortes ab. Im Folgenden möchten wir ein paar wertvolle Profi-Tipps darüber geben, wie Sie Ihren Garten vor Wetterextremen zumindest ein Stück weit schützen können.

Auf die Struktur des Gartens kommt es an

Hecken und Sträucher bieten vielen Tieren Schutz oder Nistmöglichkeiten. Zudem vermindern sie die Bodenaustrocknung bei Hitze und Wind deutlich und sorgen für ein angenehmeres Mikroklima im Garten. Das hängt, so auch bei den Bäumen im Wald, mit dem Entzug von Verdunstungswärme aus der Luft zusammen. Diesbezüglich haben sich diese Arten besonders gut bewährt:

  • Berberitze
  • Eingriffeliger Weissdorn
  • Feldahorn
  • Haselnuss
  • Holunder
  • Hundsrose
  • Pfaffenhütchen

Übrigens schützt eine gewisse Topografie der Gartenfläche recht gut vor Austrocknung und Überschwemmung. Die gezielte Anlage eines Kraterbeetes wäre da so eine Idee. Dabei handelt es sich um eine runde Senke, die im Winter einen Windschutz für die Pflanzen darstellt. Im Sommer bleibt es darin kühler und feuchter. Das Niveau des „Kraterbodens“ braucht dazu nur gut 20 Zentimeter tiefer als das sonstige Umfeld liegen.

Ein kleiner Teich ist diesbezüglich natürlich der Klassiker, denn auch er entzieht der Umgebungsluft ständig Verdunstungswärme, vorausgesetzt, Sie achten darauf, dass der Teich nicht gänzlich austrocknet. Für Insekten, Vögel und andere Tiere ist jeder Teich eine willkommene Tränke. Gestalten Sie den Uferbereich aber so, dass beispielsweise die Maus oder der Igel nicht hineinfällt und jämmerlich ertrinkt.

Entsiegelung bedeutet besseres Wassermanagement

Falls in Ihrem Garten grössere Flächen mit Gehwegplatten oder Schotter abgedeckt sind, verringert dies die Gesamtfläche, die Wasser aufnehmen und speichern kann. Das macht sich nicht nur bei Trockenheit, sondern auch bei Starkregen negativ bemerkbar. Zudem speichern die Steine viel Wärme und sorgen so für ein eher unangenehmes Klima im Garten. Es ist daher gut, auf versiegelte Flächen so weit wie möglich zu verzichten. Stattdessen stellen Sie eine oder auch zwei Regentonnen auf, die zum Beispiel das Wasser aus der Dachrinne der Laube auffangen.

Die Pflanzen mit Bedacht setzen

Gut mit der zunehmenden Trockenheit kommen diese Arten zurecht:

  • Wilde Malve oder Moschusmalve
  • Zypressenwolfsmilch
  • Verschiedene Sedum-Arten – Sedum ist eine Gattung der Familie der Crassulaceae (Dickblattgewächse). Trivialnamen sind zum Beispiel Mauerpfeffer und Fetthenne.

Ganz anders bei diesen Vertretern, die stets sehr viel Feuchtigkeit brauchen:

  • Blutweiderich
  • Kriechender Günsel
  • Sumpfdotterblume
  • Wiesenschaumkraut

Heimische Pflanzenarten sind deshalb zu bevorzugen, weil sie genug Zeit hatten, sich an unser schwankungsreiches Klima anzupassen. Zudem haben sich ja auch unsere Insekten auf die heimischen Blüten spezialisiert. Im Herbst sind es dann die Fruchtstände, die unsere Singvögel ernähren.

Komposterde ist ein Nährstoff- und Wasserspeicher

Locker eingeharkt trägt Humus viel dazu bei, dass der Boden insgesamt mehr Wasser aufnehmen und speichern kann, wobei die Pfützenbildung dadurch sogar reduziert wird. Eine weitere effektive Bodenschutzmassnahme besteht noch im Mulchen.

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